Dachstuhlbrand in JVA Kronach

Nach einem Brand ist am Freitag das Gefängnis in Kronach evakuiert worden. Das Feuer in der Justizvollzugsanstalt (JVA) und die Verlegung der rund 100 Insassen beschäftigten eine große Anzahl Einsatzkräfte von Feuerwehr, Justiz und Polizei. Die Brandfahnder der Kriminalpolizei Coburg und die Staatsanwaltschaft Coburg gehen nach bisherigen Erkenntnissen von Brandstiftung aus.

Nach ersten Erkenntnissen dürfte das Feuer im Bereich der Lüftungsanlage einer Gefängniszelle ausgebrochen sein. Nach Erkenntnissen der Polizei wurde das Feuer dort vorsätzlich gelegt. Derzeit richtet sich der Tatverdacht gegen einen 27-jährigen Häftling. Die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Coburg wegen schwerer Brandstiftung dauern an.

Laut Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger waren zwölf Feuerwehren mit insgesamt rund 150 bis 180 Mann an dem Einsatz beteiligt. Eine der zwölf eingesetzten Feuerwehren war die  Feuerwehr Knellendorf, die sich mit zwei Atemschutztrupps und mehreren Atemschutzgeräteträgern in Reserve am Einsatz beteiligt hat.

Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden ist laut Joachim Ranzenberger prima gelaufen. „Es ging alles sehr schnell und unkompliziert“, freute er sich.

Ein weiterer Knackpunkt bei dem Einsatz an der JVA war die Zufahrt. Denn die Festungsstraße, in der das Gebäude steht, wird derzeit saniert und ist für den Verkehr eigentlich komplett gesperrt. Die offizielle Umleitung für Lastwagen – und somit auch für große Feuerwehrautos – erfolgt über den Kronacher Stadtteil Dörfles und dann über einen landwirtschaftlichen Weg bis zur Festung Rosenberg, die direkt oberhalb der JVA liegt. Doch die Einsatzkräfte am Freitag hatten Glück: Sie konnten die Baustelle passieren und sich so diesen Umweg sparen. „Das hat gut funktioniert. Die Kronacher Feuerwehr, die logischerweise zuerst dort war, hat gleich über Funk durchgegeben, dass man gerade so durchfahren kann“, berichtet Joachim Ranzenberger.

Kronachs zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann (CSU), die Rathauschef Wolfgang Beiergrößlein (Freie Wähler) derzeit im Amt vertritt, war am Freitagvormittag ebenfalls vor Ort, um sich persönlich ein Bild von der Lage zu machen. „Vonseiten der Stadt möchte ich einen ganz, ganz großen Dank an alle Einsatzkräfte aussprechen.“

zitiert aus Neue Presse Kronach:

https://www.np-coburg.de/region/kronach/Komplettes-Gefaengnis-evakuiert;art83426,6304210