Geschichte der FFW Knellendorf

Knellendorf war bis zum 30.06.1971 eine politisch selbstständige Gemeinde und wurde im Rahmen der Gebietsreform am 1. Juli 1971 ein Stadtteil der Kreisstadt Kronach mit ca. 450 Einwohnern.

Eng mit dem Gemeindeleben verbunden war das Problem um dien Feuerschutz. Das Feuer war vor 150 Jahren noch viel gefährlicher als heute. Man denke nur an das umständliche Feuermachen mit Stahl und Zündschwamm, das Schleißenlicht, an die zum Teil offenen Herdfeuer und an die Holzhäuser mit ihren Strohdächern. Deshalb wurde von Staats wegen jährlich zweimal, im Frühjahr und im Herbst Feuerschau anberaumt und gewissenhaft durchgeführt.

Eine wirksame Bekämpfung des Brandes war erst durch eine geübte Feuerwehr und Feuerspritze möglich. In Knellendorf schob man dies immer wieder auf die lange Bank mit der Begründung: „Bei uns brennt es nicht und wir wohnen ja am Wasser“.

1820 – wurde als Ausrüstungsgerät für die Feuerbekämpfung ein Feuerhaken (1 Gulden, 15 Kreuzer) genannt.

1825 – Anschaffung einer Feuerleiter zu 15 Gulden

1875 – Nach Aufstellung einer Pflichtfeuerwehr Anschaffung einer Löschmaschine (im Volksmund als „Kaffeemühle“ bezeichnet) für 250 Gulden und Schläuchen für 20 Gulden. Diese Löschmaschine leistete bis zum Jahre 1951 ihre Dienste. Bei dem Brand bei Weidner 1930 konnte durch ihr Eingreifen wohl nicht das alte Holzhaus (1649 erbaut), wohl aber der elektrische Leitungsmast in 7m Entfernung gerettet werden.

1879 – Erst 1879 konnte sich der Gemeinderat durchringen, ein Spritzenhaus für Schläuche und Feuerspritze zu beschließen. Der Beschluss vom 6.5. lautet: … daß zu dem erbauenden Spritzenhaus die Hand- und Spanndienste durch die Gemeindemitglieder nach Steueranlagen, dagegen Maurer-, Zimmerer- und Deckerarbeiten durch Gemeindeumlagen gedeckt werden

1883 – Das Spritzenhaus wurde jetzt erbaut und zwar anschließend an der Nordseite des Fugmannshaus Nr. 13, 2 x 3 m mit kleinen Schleifdach, „daß es ja nicht zuviel kostet“. Die langen Leitern hingen an der Ostseite des „Bärles“-Hauses Nr. 14.

1887 – Das Verlangen des Bezirksamtes auf Gründung einer freiwilligen Feuerwehr wird von der Gemeinde am 14.4. mit folgender Begründung abgelehnt:

a) es besteht eine Pflichtfeuerwehr

b) bei Kleinheit der hiesigen Gemeinde kann man keine Leute dazu bekommen

c) bei Lages des hisigen Ortes, an enem Flusse und mehrerer Brunnen und eines Weihers, ist an ein Weitergreifen eines Brandes nicht zu denken.

Den wiederholten Aufruf des Bezirksamtes zur Bildung einer freiwilligen Feuerwehr in Knellendorf wurde wenig Bedeutung beigemessen.

1906 – Am 13. Juli war die Geburtsstunde der Freiwilligen Feuerwehr Knellendorf. Die Mitgliederversammlung war von 27 Pflichtfeuerwehrleuten von den insgesamt 29 Mitgliedern der Pflichtfeuerwehr besucht. Es wurde beschlossen, dass das Gründungsfest am 29. Julie 1906 im Geigerschen Garten und Saal stattfinden soll. Nach dem 1. August beitretenden Mitglieder müssen eine Aufnahmegebühr von M 3,- entrichten;  Monatsbeitrag: M -,20; Gründungsmitglieder sind frei. Die Führungsmannschaft im Gründungsjahr bestand aus Vorstand Georg Fugmann, Kommandant Georg Karl jun., Kassierer Georg Karl sen., Zeugwart Heinricht Detsch und Vereinsmitgieder Georg Detsch.

1907 – Am 4.2. wurde der Beschluß gefaßt, Uniformen („Monturen“) anzuschaffen. Die Finanzierung erfolgte über ein Darlehen des Raiffeisenvereins Seelach.

1909 – Am 3.1. wurde beschossen, Ausrüstungsgegenstände (7 Beile, 6 Helme und 1 Leiter) zu beschaffen. Die Jahresbeiträge von passiven Mitgliedern und Ehrenmitgliedern wurden auf M 3,- erhöht.

1924 – Nach der Inflation wurde am 25.5. neue Beiträge festgelegt: M -, 10; passive Mitglieder zahlen M 5,- p.a.

1926 – Eine Verbesserung der Brandbekämpfung brachte der Bau einer Wasserleitung mit 6 Hydranten.

1936 – Auf einem Bauplatz von Georg Karl, Nr. 4 entstand das 2. Feuerwehrhaus. Es enthielt die Uniformen, Schläuche und die Feuerspritze von 1875;

1940 – Am 21.4. erläuterte der Gemeindewehrbeauftragte, Bürgermeister Johann Fugmann die kommende Neugestaltung der Wehr (Eingliederung in die Polizei)

Nachdem die Freiwillige Feuerwehr unter den Naziregime der allgemeinen Polizei eingegliedert war und somit zur Pflicht wurde, konnte man von einer Freiwilligen Feuerwehr nicht mehr sprechen. Durch die Wirrnisse des Krieges war alles in die Brüche gegangen udn somit bestand eine Vorstandschaft nicht mehr. Die Führung der Bücher wurde vollständig unterbrochen und stillgelegt. Nach Ende des Krieges wurde der Gedanke an die Freiwillige Feuerwehr wieder wachgerufen. —

1947 – beschlossen deshalb die Burschen von Knellendorf, die auch durch den übermütigen Militarismus und dieses Müssens überdrüssig waren, die Freiwillige Feuerwehr Knellendorf wieder ins Leben zu rufen. Dazu fanden sich 11 junge Knellendorfer Männer unter Anwesenheit des Kommandanten der Pflichtfeuerwehr, Georg Karl jun., am 24. Juni 1947 in der Gastwirtschaft Reindl zusammen. Die Vorstandschaft setzte sich aus Vorstand Josef Bayer, Kommandant Georg Müller, Schriftführer und Kassierer Josef Schneider zusammen. Die Vereinsbücher mit Kasse und Sparbuch von 166,57 RM wurden übergeben. Der Jahresbeitrag von 1,30 RM wurde beibehalten.

– Am 19.11.1947 wurden die Pflichtfeuerwehrleute in die Freiwillige Feuerwehr aufgenommen und eine neue Vorstandschaft gewählt.

– 1951/52 Es wurde eine Motorspritze für DM 2.750,- ein Motorwagen für DM 1.150,- und 1000m Schläuche für DM 2000,- angeschafft.

1962 – Am 11. August legte die Knellendorfer Feuerwehr ihre 1. Leistungsprüfung in Bronze mit Erfolg ab.

1963 – Am 2.9. wurde das Gemeinschaftsgebäude (Bürgerhaus) als 3. Feuerwehrhaus mit Schlauchturm, Räumen für die Gemeindeverwaltung und einen 64qm großem Gemeindesaal fertiggestellt. Die Kosten beliefen sich auf DM 65.000,- , wovon die Gemeinde 54% zu tragen hatte.

1966 – Als Jubiläumsgabe zum 60 jährigen Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr erhielt Knellendorf im September ein neues Löschfahrzeug TSF Ford 1300, das bis heute bewährt seinen Dienst tut. Gemeinde, Landkreis, Staat und Versicherungskammer ermöglichten die Finanzierung i. H. v. 21.000,-. Die feierliche Weihe erfolgte am 21. September unter dem Beisein vieler Ehrengäste durch Dekan Hohl.

1970 – Am 3.2. ereignete sich ein Großbrand auf die Anwesen Scherbel Nr. 6 und Welscher Nr. 8, bei dem ein Sachschaden von ca 250.000 DM entstand. Durch eine Meisterleistung der Feuerwehren blieben nahestehende Gebäude vom Feuer verschont.

1973 – Im Gasthaus Frankenwald fand am 19.5. ein großer Ehrungsabend statt. Zahlreiche Feuerwehrleute wurden für langjährige Dienstzeig geehrt.

1979 – Gründung einer Damenfeuerwehrgruppe der Freiwilligen Feuerwehr im aktiven Dienst.

1980 – Am 2. September Brand in Krugsberg; das Wohnhaus wurde eien Raub der Flammen.

1981 – 75-jähriges Jubiläum der Feuerwehr Knellendorf

Ein Großereignis für ganz Knellendorf: Vom 26. – 28. Juni feierte die Freiwillige Feuerwehr Kenllendorf ihr 75-jähriges Jubiläum. Am Sonntag nahmen- bei herrlichem Wetter – 67 Vereine am Festzug teil. Den Ansturm von ca. 2.500 Besuchern hatte Knellendorf an diesem Tag zu verkraften. Ein Höhepunkt des Festes war die US-Army, die mit einem Brückenlegepanzer eine Brücke über die Haßlach legte, um einen Rundkurs für den Festzug zu ermöglichen.

1984 – Durch Blitzschlag wurde die Scheune von Lorenz Müller, Bierberg, ein Raub der Flammen.

1993 – Das alte Feuerwehrauto aus dem Jahr 1966 wurde durch ein modernes Fahrzeug (Mercedes-Benz 310) ersetzt. Die Feuerwehr Knellendorf hatte mit dem neuen TSF nun auch schweren Atemschutz erhalten.

1998 – Die aus dem Jahr 1966 stammende Tragkraftspritze wurde durch eine Neue ersetzt.

2001 – Das Feuerwehrhaus wurde erweitert und renoviert. Die Feuerwehr erhielt eine zusätzliche Garage durch den neu errichteten Anbau. Am 9. und 10. Juni 2001 wurde das Gebäude mit einer Festveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.

2002 – Ein neuer Ford-Kleinbus wurde am 9. Mai 2002 als zweites Feuerwehrauto mit einer Feier in Dienst gestellt.

2002 – Am 22. September 2002 brannte in Kathragrub das ehemalige Wohnhaus der Familie Wich bis auf die Grundmauern nieder. Der im Haus wohnende Mieter kam dabei zu Tode.

2006 – Vom 2. bis 5. Juni feierte die Freiwillige Feuerwehr Knellendorf ihr 100 jähriges Bestehen. Bei strahlendem Wetter am Sonntag zog der Festumzug aus etlichen Vereinen in das für 2000 Personen ausgelegte Festzelt.

2011 – Die alte, defekte Tragkraftspritze wird durch eine Neue ersetzt.

2012 – Die Feuerwehr Knellendorf kauft eine neues Mehrzweckfahrzeug. In etlichen Arbeitsstunden wird dieses umgebaut und neu beklebt.

2013 – In einem zweitägigen Festwochenende (15. und 16. Juni) feiert die Feuerwehr Knellendorf die Anschaffung des neuen Feuerwehrfahrzeugs, sowie das Jubiläum 20 Jahre Atemschutz.

 

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